Das Tannheimer Tal ist ein von Deutschland aus schnell zu erreichendes Ziel in den österreichischen Alpen. Das schneesichere Hochtal (1.060 – 1.140 m) bietet vielfältige Erholungsmöglichkeiten im Sommer und im Winter. Tannheim liegt im österreichischen Bundesland Tirol. Der Gebirgsstock ist den Allgäuer Alpen zuzurechnen. Von Tannheim aus kann man auf das Neunerköpfle steigen und zum Füssener Jöchle hinaufwandern, oder man fährt mit der jeweiligen Bahn nach oben. Bei der hier beschriebenen Wanderung geht es jedoch zu Fuß bergauf und knieschonend mit der Seilbahn bergab.
Tannheim - Vilsalpsee
Während eines Urlaubes im Tannheimer Tal unternahm ich eine Wanderung zum Vilsalpsee, dann hinauf zur Landsberger Hütte und von dort zum Neunerköpfle (1.862 m). Ich durfte nicht zu spät aufbrechen, da ich die letzte Talfahrt der Bahn am Neunerköpfle zurück nach Tannheim bis 16:15 Uhr erreichen wollte. Zum Vilsalpsee (1.165 m nn) gelangte ich von Tannheim aus bequem und zügig zu Fuß ohne Auto oder Bimmelbahn. Der Vilsalpsee besitzt Trinkwasserqualität. Im glasklaren Wasser leben Bach-, Regenbogen-, Seeforellen, Seesaiblinge und Barsche. Am Ostufer des Sees beginnt der Aufstieg zur Landsberger Hütte. Zum Zeitpunkt der Wanderung 2010 konnte man den See wegen Steinschlages schon nicht mehr umrunden, aber der Aufstieg zum Traualpsee und zur Landsberger Hütte war noch möglich.
Vilsalpsee - Landsberger Hütte
2012 und 2013 kam es tatsächlich zu mehreren Felsstürzen an der östlichen Uferseite. 2015 wurde ein Schutzwall erbaut und der Wanderweg bis zur Unteren Traualpe wieder freigegeben. Das erste Zwischenziel beim Aufstieg bildet der Traualpsee (1.630 m) mit der Oberen Traualpe. Der Traualpsee gehört zum Naturschutzgebiet Vilsalpsee. Im Naturschutzgebiet findet man neben Latschenkiefern, Birken und Zwergsträuchern auch Zirben und eine üppige Blumenpracht. Am Ufer des Sees entlang lief ich bis zu einer Steilstufe, an deren oberen Kante die Landsberger Hütte (1.810 m) steht. Oben angekommen, konnte ich die Aussicht hinunter auf den Traualpsee geniessen – zumindest von der dortigen Herrentoilette aus.
Landsberger Hütte - Neunerköpfle
Nach einem guten Essen in der Hütte ging es am südlichen Ufer des kleinen Sees Lache (1.770 m) entlang über letzte Schneefelder im Juni zum Gebirgskamm. Von dort schaute ich zurück auf die Lache, die Landsberger Hütte und dahinter auf die Rote Spitze und das Geierköpfle. Ich liess es mir nicht nehmen, über einen kleinen „Umweg“ die Schochenspitze (2.068 m) zu besteigen. Nur von dort konnte ich alle drei Seen sehen, an denen ich bisher vorübergewandert war.
In weiterer Ferne entdeckte ich den Hochvogel, das „Matterhorn des Allgäus“. Damals beschloss ich, dass ich ihn unbedingt einmal besteigen muss. Einige Jahre später ist mir das gelungen. (Hier gehts zur Tourbeschreibung Hochvogel).
Auf dem Höhenweg über Gappenfeldscharte und Strindenscharte gelangte ich rechtzeitig zum Gipfel des Neunerköpfle und zur Seilbahn ins Tal nach Tannheim.





